Na toll, schien tatsächlich die Sonne und ich war gefangen. Ich saß in der fast fertig eingerichteten Wohnung meines Schwagers und wartete auf den Telekom Mann, der das Telefon und das Internet freischalten sollte. Da mein Schwager nicht bei der Telekom bestellt hat, habe ich die Befürchtung dass mal wieder ein Zettel nachher an der Tür hängt wo steht der Techniker hätte niemanden angetroffen. Ist mir bei meinen bisherigen Wohnungen auch schon passiert. Die Techniker kümmern sich wahrscheinlich primär lieber um “echte” Kunden von der Telekom. Immerhin war ich so clever und hatte mein I-Pad eingepackt. So konnte ich Sky Go sehen, alle 5 Minuten feststellen dass ich keine neuen Mails habe und ein wenig schreiben.
Ich wollte euch nur kurz mitteilen das es auf Sky Atlantic (auch über Sky Go zu sehen) eine sehr sehenswerte Mini-Serie gibt, welche Augenzeugen heißt. Es sind 4 kurze Berichte von Fotografen aus Kriesengebieten, die ihre Arbeit und ihre Motivation beschreiben.
Die vierteilige Dokureihe begleitet junge Fotografen in die Konfliktzonen Mexiko, Brasilien, Uganda und Libyen. Sie stellt die Männer vor, zeigt ihre engen Beziehungen zu Einheimischen und die Todesgefahr, in der sie häufig schweben. – Der oscargekrönte Regisseur Michael Mann (“Luck”, “The Insider”) war als ausführender Produzent maßgeblich an dieser bewegenden HBO-Reihe beteiligt.
Eros Hoagland fotografiert seit 1993 in Konfliktregionen. Ihm geht es dabei nicht um Actionbilder, sondern um die Geschichten hinter den Schlagzeilen. “Ruhige Bilder” will er machen. Bilder, die die Ruhe nach dem Sturm zeigen – und häufig auch die Ruhe vor dem nächsten Sturm. Kommt der Fotoreporter in ein fremdes Land, sucht er sofort den Kontakt zu den Menschen, einfachen Leuten, aber auch bekannten Persönlichkeiten. In Juárez, Mexikos Hauptstadt für Drogendelikte, tauscht er sich z.B. mit Autor Charles Bowden aus, der in seinem Buch “Murder City” über die Kriminalität in der Grenzstadt berichtet. Der alte Mann beschreibt die Trostlosigkeit von Juárez, einer der gefährlichsten Städte der Welt: “Wenn du hier überleben willst, verkaufst du Drogen. Und wenn du das Leben ertragen willst, nimmst du Drogen.” Hoagland ergänzt Bowdens trauriges Resümee mit eigenen Erlebnissen: Polizisten und Soldaten könne man in Juárez kaum trauen – und ein Foto zu machen, sei immer ein “delicate dance”, ein gefährliches Unterfangen. So dokumentiert der Amerikaner eine Szene, die vor allem deshalb so entsetzlich ist, weil sie die Herzlosigkeit der mexikanischen Polizisten zeigt: Männer wie Frauen stehen ungerührt mit geladenen Waffen vor einem schwer verletzten Gangster, der zu verbluten droht. Mit letzter Kraft bittet und fleht der junge Mann immer wieder um Hilfe, aber keiner der Polizisten zeigt irgendeine Reaktion. Eros Hoagland wurde das Talent in die Wiege gelegt: Er ist der Sohn des bekannten Fotojournalisten John Hoagland, der 1984 im Bürgerkriegsland El Salvador erschossen wurde. Für Eros ein traumatisches Erlebnis, das er nie überwinden konnte: “Ich wollte verstehen, was meinem Vater so wichtig war, dass es ihn von mir wegtrieb”, erklärt er. Inzwischen scheint der junge Amerikaner dessen Leidenschaft für die (Kriegs)Fotografie nachvollziehen zu können, reist er doch selbst immer wieder in die Konfliktregionen dieser Welt. “Witness” begleitet ihn in einer weiteren Folge auch nach Rio, Brasilien. Oscarpreisträger Michael Mann arbeitete für “Witness” eng mit dem in den USA bekannten Dokumentarfilmer und Regisseur David Frankham zusammen. Der betont: “In der Serie geht es nicht vorrangig um den historischen Kontext der Konflikte. Vielmehr will sie Zuschauern ermöglichen, in das Geschehen einzutauchen, dem Fotografen ganz nahe zu kommen und die Intensität einer bedrohlichen Situation mitzuerleben. Die Zuschauer sollen spüren, dass diese Männer sogar ihr Leben riskieren, um ein Stück der Wahrheit zu zeigen.
Quelle : Sky.de
Die Dokumentation geht mir zumindest ziemlich unter die Haut, kann es nur empfehlen.
Stille Bilder die bewegen sollten - Augenzeugen
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